Barockkirche St. Ruprecht an der Raab
Barockkirche St. Ruprecht/Raab
Obere Hauptstraße 38, 8181 Sankt Ruprecht an der Raab
Weithin sichtbar, auf einem Plateau über dem Ort steht die dem Heiligen Rupert (24. September, Patrozinium) geweihte Barockkirche von St. Ruprecht an der Raab. Sie wurde in den Jahren 1728 – 1737 von Fidelis Hainzel nach einem Riß des heimischen Maurermeisters Lorenz Statthaler errichtet.
Bei Tageslicht immer offen
Führungen:
Auf Anfrage möglich
freiwillige Spende erbeten
8181 Sankt Ruprecht an der Raab
Der Vorgängerbau wurde fast zur Gänze abgerissen. Die katholische Kirche wurde ursprünglich wahrscheinlich in einem schlichten Hozbau ausgeführt. Um 1050 wurde eine Romanische Kirche errichtet, deren Chormauern bei der Renovierung 1991 zu Tage kamen. 1505 wurde eine gotische Kirche mit zwei Säulenreihen erbaut. 1728 kam es zum Neubau der heutigen Barockkirche. Unter Pfarrer Kober wurde 1991/92 die Kirche innen vollständig renoviert.
Innenausstattung
Die Innenausstattung der Kirche stammt zur Großteil aus dem Spätbarock. Es wurden rund sieben Altäre errichtet. Am Hochaltar hängt das aus dem 18. Jahrhundert stammende Bild des Kirchenpatrons. Bemerkenswert sind die vier in den Seitenkapellen stehenden Wandaltäre. Beachtenswert sind auch die üppig und figural ausgestattete Kanzel, die Emporen Brüstung, deren Gitter, die Taufbeckenbekrönung und zwei reich intarsierten und mit Figuren und Schrifttafeln geschmückte Beichtstühle.
DEM HEILIGEN RUPERT GEWEIHT
Die Pfarrgemeinde ist dem Heiligen Rupert geweiht (24. September, Patrozinium). Damals war die katholische Kirche wahrscheinlich in einem schlichten Holzbau ausgeführt. Es ist gar nicht so einfach, einem Heiligen nachzuspüren, der vor etwa 1300 Jahren gelebt hat. Unterschiedlich sind die Angaben, wann Bischof Rupert nach Salzburg gekommen ist – sie variieren zwischen 513 bis 896, letzteres Datum gilt als das wahrscheinlichste. Fest steht, dass er aus Worms kam; er stammte aus dem rhein-fränkischen Geschlecht der Robertiner, die mit den Karolingern verwandt waren. In seiner Heimat war er bereits Bischof. Er kam über Bayern, machte Station in Regensburg, am Hof des Herzogs Theodor.
Nach einem nicht ganz sicher belegten kurzen Aufenthalt in Lorch ließ er sich in Juvavum nieder, dem heutigen Salzburg; der Bayernherzog hatte ihm das Stück Land geschenkt, auf dem noch Reste der Römersiedlung, keltische und/oder alpenslawische Bewohner und wahrscheinlich eine kleine klösterliche Gemeinschaft zu finden waren. Rupert gründete dort das (heutige Benediktiner-)Kloster St. Peter – das älteste Kloster Österreichs. Auch das Nonnenkloster auf dem Nonnberg, das erste Frauenkloster im Alpengebiet, verdankt dem Heiligen seinen Ursprung; seine Nichte (oder Schwester) Erentrudis war die erste Äbtissin. Als Benediktinerkloster ist es heute das älteste ununterbrochen bestehende Frauenkloster im deutschen Sprachraum.